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Im Kraftraum mit David Pfahl, Fitness Coach Herren 1

Seit mehreren Jahren kümmert sich David Pfahl um die physische Performance und Fitness der Herren 1 vom FVL. Im Interview verrät der vermeintliche Drillseargent wie er die Jungs wieder spiel- und wettkampffit machen wird und auf was dabei nach der langen Pause besonders zu achten ist.

Hallo David, zuallererst die obligatorische, aber keineswegs unernst gemeinte Frage: Wie geht es Dir und Deiner Familie? An dieser Stelle im Namen der gesamtem FVL-Familie nochmals herzlichen Glückwunsch zur Geburt Eures Sohnes.

Vielen Dank! Uns geht es gut. Wir hatten trotz der pandemischen Umstände eine wunderschöne erste Zeit zu dritt. Auch ich persönlich wurde durch Corona an manchen Stellen etwas entschleunigt, was dem Eingewöhnen zu dritt durchaus zugutekam. Jetzt freue ich mich, dass wir aufgrund der niedrigen Inzidenzen mit neuem Schwung in die Vorbereitung zur neuen Saison starten können.


Lange 8 Monate, abgesehen von einem kurzen Intermezzo im März, ruhte der Ball. David, Hand aufs Herz: Wie herausfordernd ist der Wiedereinstieg in den professionellen Amateurfußball für den Körper unserer Jungs nach einer so langen Pause?

„Professioneller Amateurfußball“ trifft es. Auf der einen Seite ist es Hobby. Das bedeutet wir sind auf die Eigenverantwortung der Jungs im Umgang mit ihrem Körper angewiesen. Andererseits arbeiten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten so professionell wie möglich, haben der Mannschaft Trainingspläne für die fußballfreie Zeit erstellt, waren für individuelle Fragen immer da und haben einen klaren Plan wie wir die Truppe optimal auf die neue Saison vorbereiten werden.
Wir starten deshalb nicht von null. Unser Ziel ist es alle auf ein ähnlich gutes Niveau zu bringen. Einzelne werden da in der Vorbereitung etwas mehr beißen müssen, weil sie über die freie Zeit vielleicht etwas nachlässiger waren. Im Großen und Ganzen sind die ersten Eindrücke aber ordentlich.
Woran sich alle gewöhnen müssen ist die fußballspezifische Belastung. Azyklische Ausdauerkomponenten, schnelle Abstoppbewegungen, Zweikämpfe usw. Eben all das, was unseren Sport so dynamisch und interessant macht. Hier müssen wir eine gute Mischung aus Anstrengung und Erholung finden und werden durch gezielte Übungen die Muskulatur an die neue, alte Belastung gewöhnen.

 

Gib uns bitte einen kurzen Einblick in Deine fitnessökonomische Trainingsplanung mit der Du und das Trainerteam die Jungs wieder an ihr Leistungsoptimum bringen werdet? Auf was ist beim Re-Start besonders zu achten?

Der Bereich Fitness- und Athletiktraining hat in den letzten Jahren zurecht enorm an Bedeutung gewonnen. Dennoch ist es letztlich nur Mittel zum Zweck. Wenn man so will ein Fundament, auf dem alles andere aufbaut und was als Grundvoraussetzung zählen sollte, um konkurrenzfähig zu sein. Und genau darum geht es. Wir möchten das Team zum ersten Pflichtspiel topfit haben und dieses Level über die komplette Vorrunde aufrechterhalten. Da die Sommervorbereitung dieses Jahr etwas länger ist, haben wir genug Zeit eine gute Grundlagenausdauer zu schaffen. Das gelingt durch längere Einheiten mit wenigen Unterbrechungen. Sukzessive werden wir dann die Einheiten intensivieren
und in der vorletzten Woche vor dem ersten Pflichtspiel die härteste Phase haben. Dann nehmen wir wieder Intensität raus, um optimal regeneriert in den Wettkampf zu starten.Die Belastung steuern wir über verschiedene Belastungsfaktoren und -formen, damit das Training nicht zu eintönig wird. Der klassische Kraft- Ausdauerzirkel und verschiedene Tempoläufe dürfen natürlich nie fehlen. Ich glaube das fänden die Spieler auch schade…wo würden sie dann ihren Unmut auslassen. Des Weiteren schaffen wir es auch sehr gut die Jungs bei verschiedenen Spielformen mit Ball zu fordern.


Welche Rolle spielt dabei die fußballspezifische Ernährung vor, während und nach dem Training bzw. Spiel? Können die Jungs damit ihre Verletzungsanfälligkeit und ihre Regenerationszeit reduzieren?

Absolut. Die Bilder von z.B. Robert Lewandowski oder Cristiano Ronaldo kursieren ja in sämtlichen Medien. Zugegeben eher aus ästhetischen Gründen, aber letztlich ermöglicht ihnen ihr diszipliniertes Ernährungsverhalten es, bis ins hohe Alter größtenteils verletzungsfrei auf Topniveau zu spielen. Oder nehmen wir Leon Goretzka. Ein Beispiel, das für unsere Jungs treffend ist, die aus der A-Jugend in den Herrenbereich wechseln. Dieser Muskelaufbau und damit verbundene körperliche Robustheit war ein Zusammenspiel zwischen einem knackigen Krafttraining und dem passenden Ernährungsplan. Erst durch diesen Wandel hat er sich in Bayerns Stammelf gespielt und ist im Profifußball auf Weltklasseniveau angekommen. Jetzt sprechen wir immer noch von Landesliga. Dennoch ist so ein Beispiel aus meiner Sicht beeindruckend und vorzeigbar.
Flapsig ausgedrückt könnte man sagen: Man schüttet ja auch keine Cola in den Tank des Autos. Die Belastung für den Körper erfordert auch in der Landesliga schon, dass man ihm gute Lebensmittel zuführt, die er sinnvoll verwerten kann. Diese Sinnvermittlung möchten wir auch bei unseren Spielern betreiben und aufzeigen, dass die richtigen Nahrungsmittel zum richtigen Zeitpunkt die Performance verbessern.


David, vielen Dank für Deine Zeit, das angenehme Gespräch und die spannenden Einblicke.

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